Amphotere Heilpflanzen: Grundlagen, Fakten und Tipps sowie Beispiele🌿
- Deutsche Akademie für Naturheilkunde

- vor 4 Tagen
- 4 Min. Lesezeit
Sicher ist dir schon einmal aufgefallen, dass manche Wirkungen durch die verschiedenen Inhaltsstoffe einer Pflanze gegensätzlich sind. Dies ist z.B. gut beim Salbei zu erkennen: er kann das Schwitzen hemmen (Wechseljahre, nächtliches Schwitzen, Pubertät...), aber auch unterstützen (Erkältung). In diesem Blogbeitrag erkläre ich dir mehr darüber...

Was sind Amphoterische Heilpflanzen überhaupt?
Der Begriff »amphoter« leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet so viel wie »zweiartig« oder auch »amphi« = beides. Amphotere Pflanzen nennt man auch adaptogen, balancierend oder zweifach wirkend.
Bei Heilpflanzen bezeichnet dies die Fähigkeit, sowohl in der Behandlung von Krankheiten als auch in der Vorbeugung zu helfen. Amphotere Heilpflanzen können oft auf verschiedene Weisen wirken, beispielsweise entzündungshemmend, schmerzlindernd oder immunstärkend. Amphoterische Heilpflanzen sind Pflanzen, die sowohl in der Lage sind, als Arzneimittel bei verschiedenen Erkrankungen zu unterstützen, als auch die Fähigkeit zu besitzen, auf unterschiedliche Weise im Körper zu wirken, abhängig von den aktuellen und allgemeinen Bedürfnissen des Organismus. Amphotere Heilpflanzen sind Pflanzen, die sowohl in der traditionellen als auch in der modernen Medizin eingesetzt werden können (Ayurveda, TCM, Klostermedizin). Ihre vielseitigen Eigenschaften ermöglichen es, sie zur Linderung verschiedenster Beschwerden zu verwenden. Diese Pflanzen können je nach Dosierung, Zubereitungsart und individueller Konstitution u.a. entweder stärkend oder beruhigend wirken.
Was bewirken Amphoterische Heilpflanzen?
Eine amphoterische Pflanze wirkt regulierend, also ausgleichend in beide Richtungen, sie kann z. B. zu hohe oder zu niedrige Funktionen normalisieren. Schauen wir uns mal einige Beispiele hierzu an. Amphoterische Heilpflanzen...
regulieren zu viel oder zu wenig Magensäure
balancieren den Blutdruck auf ein gesundes, normales Niveau, können aber auch erhöhend wirken
navigieren den Stoffwechsel und das Nervensystem auf ein aktiv oder weniger aktiv/passiv
wirken harmonisierend statt einseitig stimulierend oder sedierend
fördern den Blutfluss während der Periode oder hemmen eine zu starke Blutung
haben Darmberuhigende- oder anregende Eigenschaften
stimulieren (Autoimmun) oder senken das Immunsystem (Stress, schwächen, herabsetzen)

Wie werden Amphoterische Heilpflanzen eingesetzt?
Es kommt immer auf den Zweck der Behandlung an sowie auf die Dosierung. Ein wichtiger Aspekt bei der Anwendung amphoterischer Heilpflanzen ist die richtige Dosierung und Zubereitung. Es ist entscheidend, sich an empfohlene Dosierungen zu halten und bei Unsicherheiten einen Fachmann aufzusuchen. Auch die individuelle Reaktion auf diese Pflanzen kann stark variieren, weshalb es ratsam ist, mit niedrigen Dosen zu beginnen und die Wirkung zu beobachten. Sie können zur inneren und äußeren Anwendung genutzt werden, denn ihre Wirkstoffe stammen meist aus der Natur und sind gut verträglich.
Beispiele für amphotere Heilpflanzen (nur damit du einen kleinen Einblick bekommst)
Ein bekanntes Beispiel für eine amphoterische Heilpflanze ist die Echinacea, auch bekannt als Sonnenhut. Echinacea wird häufig zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt. In niedrigen Dosen kann sie anregend auf das Immunsystem wirken, während sie in höheren Dosen entzündungshemmend und beruhigend auf den Körper wirkt. Dies macht sie besonders wertvoll in der Behandlung von Erkältungen und anderen Atemwegserkrankungen. Ein weiteres Beispiel ist die Passionsblume (Passiflora incarnata), die sowohl als Beruhigungsmittel als auch zur Behandlung von Angstzuständen eingesetzt wird. In niedrigen Dosen kann sie entspannend wirken, während sie in höheren Dosen eine stärkere sedative Wirkung entfalten kann. Dies zeigt, wie die gleiche Pflanze je nach Dosierung unterschiedliche therapeutische Effekte haben kann. Weitere Beispiele im Überblick:
Kamille (Matricaria chamomilla): Bekannt für ihre beruhigenden Eigenschaften, wirkt sie sowohl bei Magen-Darm-Beschwerden als auch bei Hautirritationen.
Echinacea (Sonnenhut): Eine beliebte Pflanze zur Stärkung des Immunsystems, die sowohl vorbeugend als auch zur Bekämpfung von Erkältungen eingesetzt wird.
Salbei (Salvia officinalis): Wirkt entzündungshemmend und wird oft bei Halsschmerzen sowie in der Mundhygiene verwendet. Kann das übermäßige Schwitzen in der Pubertät, in den Wechseljahren u.ä. hemmen, bei Erkältungen jedoch fördern (Ausschwitzen).
Schafgarbe (Achillea millefolium): Sie zeigt sich verdauungsregulierend, menstruationsausgleichend und entzündungshemmend. Die Schafgarbe ist eine wichtige Frauenpflanze.
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Hinweise
Abgesehen von der richtigen Heilpflanze, dem Einsatz und der Dosierung, gibt es noch einige verschiedene Dinge zu beachten. Man sollte sich immer der Qualität der verwendeten Pflanzen bewusst sein, gerade wenn Alkhol im Spiel ist, es eine giftige Variante ist (Fingerhut, Efeu...) eingesetzt werden soll und auch woher sie stammt. Wildwuchs oder biologische Anbaupraktiken können die Wirksamkeit der Heilpflanzen beeinflussen. Es ist ratsam, nur Produkte von vertrauenswürdigen Quellen zu verwenden, um sicherzustellen, dass die Pflanzen frei von Schadstoffen sind. Informiere dich über die richtige Zubereitung der Pflanzen (Tee, Tinktur, Salben). Jeder Mensch reagiert unterschiedlich, deshalb solltest du neue Heilpflanzen zunächst in kleinen Mengen testen. Bei einer bestehenden Erkrankung oder Schwangerschaft solltest du immer vorab einen Arzt aufsuchen und die Lage klären. Langfristig oder bei Bluthochdruck sollten amphoterische Heilpflanzen nur eingeschränkt verwendet werden.
Zahlen, Fakten, Tipps...
Die Wirksamkeit vieler amphoterer Heilpflanzen sind durch klinische Studien belegt, die ihre Wirkung unterstützen.
Die meisten dieser Pflanzen können in unterschiedlichen Klimazonen wachsen, was ihren Anbau erleichtert.
Der Einsatz von Heilpflanzen fördert nachhaltige Praktiken in der Landwirtschaft und kann zur Erhaltung der Biodiversität beitragen.
Anwendungsformen: Tee, Tinktur, Extrakt, Kapseln
Beginn mit niedriger Dosierung, dann langsam steigern.
Bei bestehenden Erkrankungen oder Medikamenten = medizinischen Rat einholen
Insgesamt bieten amphoterische Heilpflanzen eine vielseitige Möglichkeit, die Gesundheit auf natürliche Weise zu unterstützen. Ihre Fähigkeit, je nach Bedarf des Körpers zu wirken, macht sie zu wertvollen Begleitern in der Phytotherapie. Die Berücksichtigung individueller Bedürfnisse und die sorgfältige Anwendung sind entscheidend für den Erfolg der Behandlung. Amphotere Heilpflanzen bieten eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten und sind ein wichtiger Bestandteil der natürlichen Heilkunst. Sie sind nicht nur effektiv, sondern auch nachhaltig und gut verträglich, vorausgesetzt, sie werden richtig angewendet.
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