Die Kraft der Pflanzen
- Manuela Molk
- 17. Jan. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Apr.
In den letzten Jahren ist das Interesse an der Wirkung bzw. der Kraft der Pflanzen wieder enorm gestiegen und mit ihm auch die Liste an Literatur, an angebotenen Workshops und Ausbildungsmöglichkeiten auf diesem Gebiet. Gleichzeitig nahm auch die Signaturenlehre wieder an Bedeutung zu, die Vorstellung, dass man aufgrund des Aussehens einer Pflanze auch Hinweise auf deren Heilkraft geben kann.

Die Pflanzenheilkunde und ihre Entwicklung
Das Wissen um die Heilwirkung von Pflanzen reicht dabei sehr weit zurück und so findet man bereits im Indogermanischen Wörter, die sich auf Pflanzen beziehen. Außerdem wurden in einem Neandertalergrab Pflanzenreste entdeckt, wodurch vermutet werden kann, dass man in Europa Pflanzenarzneien schon vor dem Homo Sapiens verwendete. Ein erster schriftlicher Beleg findet sich im sogenannten Papyrus Ebers, das auch als „Ältestes Buch über die Heilkunde“ gilt. In weiterer Folge waren auch die Arbeiten von Dioskurides bzw. Theophrastus für die Entwicklung der europäischen Pflanzenheilkunde von Bedeutung. Noch bis ins Mittelalter spielte dabei vor allem auch die Natursymbolik eine wesentliche Rolle. Die Menschen glaubten an eine harmonische Ordnung, in die sie eingebettet waren, sie glaubten an Dämonen und Geister und an das Vorhandensein einer himmlischen und teuflischen Welt. In diesem Zusammenhang muss auch die Position von Pflanzen und deren Wirkung eingereiht werden, die man einerseits für medizinische Zwecke nutzte, andererseits aber auch, um sich mit übernatürlichen Kräften zu verbinden.
Pflanzen und ihre Namensgebung
Theophrastus war es auch, der sich als erster Botaniker damit auseinandersetzte, welche Namen Pflanzen erhalten sollten, woraufhin erste Klassifizierungsvorschläge aufkamen, eine Debatte, die sich auch heute noch fortsetzt. Was in der heutigen Zeit aber vielfach vergessen wird, ist, dass Pflanzen bis zur Entwicklung der pharmazeutischen Industrie die bedeutendsten Arzneimittel darstellten, wodurch auch sehr viel Wissen rund um die Pflanzenkraft verlorenging. Es ist daher wieder an der Zeit, sich auf die Wirkweise der Pflanzen und Kräuter zu besinnen und sich mit so wichtigen Wegbereitern wie zum Beispiel Paracelsus auseinanderzusetzen, der einst schrieb: „Wer die Natur erforschen will, muss ihre Bücher zu Fuß durchmessen.“

Die Zeichensprache der Natur
Paracelsus hatte erkannt, dass man vor allem seinen Verstand und seine Augen einsetzen muss, um die Natur verstehen zu können, die sich einem aufmerksamen Beobachter in einer Zeichensprache mitteilt, einer Sprache, die bereits die Urvölker beherrschten und deren Grundregel „Wie es außen ist, so ist es innen“ auch heute noch Gültigkeit hat. Will man also die Pflanzenkräfte näher kennenlernen, so sollte man sich intensiv mit ihrem Geruch, ihrem Geschmack, ihrem Standort sowie mit ihrer Struktur und Gestalt auseinandersetzen. Die Pflanzen laden uns also ein, ihnen ganz intensiv zu lauschen und sich somit auf eine sehr spannende Entdeckungsreise zu begeben.
„Folgt nicht Galen, nicht Rhazes,
folgt nicht eurer Geldgier, nicht eurem Machthunger,
euer einziger Schulmeister ist die Natur!
Lauscht der Natur, und ihr werdet erkennen,
was die Krankheit und was das Heilmittel sei!
(Paracelsus)
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