Rotöl - Dein Allrounder für fast alle Lebenslagen
- Deutsche Akademie für Naturheilkunde
- 3. Juli 2023
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Apr.
Rotöl wird aus Johanniskraut gemacht und trägt seinen Namen wegen seiner Farbe. Aber die Blüten sind doch gelb, warum bekomme ich rotes Öl? Dieser und mehr Fragen werden wir jetzt auf den Grund gehen...

In diesem Beitrag werde ich nicht auf die Begriffe Emulgatoren, Basisöle und Trägeröle sowie ätherische Öle näher eingehen, hier sind weitere Beiträge geplant. Ich möchte in diesem Beitrag auf das Rotöl allein eingehen.
Johanniskraut eignet sich nicht nur innerlich als Tee gegen Stimmungstiefs, man kann es auch hervorragend als Körperöl oder Basisöl für verschiedene Zwecke wie Seifen, Emulsionen usw. nutzen. Und es ist so einfach gemacht.
Wenn du schon einmal eine Johanniskrautpflanze gesammelt hast, ist dir sicher aufgefallen, wie schnell sich deine Hand rot gefärbt hat. Das ist das ätherische Öl (Flavonoide) der Pflanze und eines der Zeichen, dass es sich um das echte Johanniskraut handelt. Halte die Blätter gegen das Licht und wenn du kleine Drüsen in Form von winzigen Punkten siehst und am Rand schwarze kleine Punkte, kaum sichtbar, dann kannst du dir sicher sein, das echte Johanniskraut in Händen zu halten. Die rote Farbe an deinen Händen verrät es dir auf jeden Fall.
Die schonendste Gewinnungsmöglichkeit ist die Wasserdampfdestillation. Das Rotöl kann aber gerade als Grundlage von Salben, durch ein Lösungs- oder Auszugsmittel gewonnen werden. Ich nutze dazu eigentlich nur reine Pflanzenöle wie Oliven- oder Rapsöl. Tinkturen stelle ich damit weniger her, meistens ist mein Rotöl nur die Grundlage für Salben und Cremes, da ich nach der Gartenarbeit öfter mal mit Rückenbeschwerden zu kämpfen habe und, wie eine tüchtige Gierschsalbe, hilft auch das Rotöl zusammen mit Rosmarin, Wacholder, Pfefferminze und weitere gegen Rückenbeschwerden wie Ischias usw. Dies ist auch eines meiner Rezepte im Fernlehrgang "Aromatherapie".
Rotöl oder Johanniskrautöl ist eine perfekte Grundlage für Salben gegen Hauterkrankungen, Juckreiz und Sonnenbrand, es hilft ebenfalls bei Hautallergien- und Erkrankungen wie Neurodermitis oder Ekzemen, aber auch bei leichten Rücken- oder Gelenkschmerzen kann eine Salbe auf Grundlage des Rotöls hilfreich sein, die Schmerzen lindern und die Beschwerden abklingen lassen. In der Aromatherapie ist dieses Öl sehr gut in der Aromapflege (insbesondere bei Senioren) einsetzbar, da es die Haut pflegt, beruhigt und den Gelenken wohltut. In den Wechseljahren wird die Haut oft dünner, trockener und bedarf mehr Feuchtigkeit, auch hier ist das Rotöl gut geeignet und kann mit einem Lieblingsduft aufgepeppt werden.

Das Johanniskrautöl steckt voller toller Inhaltsstoffe wie Vitamin E und A, welches der Haut guttut, sie weich und straff hält. Durch das im Öl bzw. der Ausgangspflanze enthaltende Hyperforin und die enthaltenen Flavonoide wird eine entzündungshemmende Wirkung freigesetzt, was sich auch auf die Wundheilung positiv auswirkt. Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren sorgen für eine ausreichende und nicht klebende Hautpflege und eine Versorgung mit verbleibender Feuchtigkeit. Die antibakterielle Wirkung erhält es ebenfalls durch den Inhaltsstoff Hyperforin.
Je nach Ausgangsöl variiert die Farbe und die Konsistenz von rötlich bis bräunlich. Das Öl kann Farbflecken hinterlassen und sollte daher kurz einziehen, bevor ein helleres Kleidungsstück angezogen wird. Da es die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöht, sollte auf ein Sonnenbad kurz nach der Nutzung verzichtet werden. Von einer inneren Einnahme sollte man absehen, gerade auch dann, wenn es sich um eine Alkohollösung handelt und ein Alkoholproblem besteht. Rotöl sollte dunkel und kühl aufbewahrt werden, da es schnell ranzig wird und bei unsachgemäßer Herstellung schneller zur Schimmelbildung neigt. Ein halbes bis Jahr kann es aber haltbar sein, wenn es richtig gelagert wird, möglichst im Kühlschrank mit dem Hinweis, das Öl nicht in der Küche zu nutzen.
Info: Für alle erdenklichen Einsätze ist das normale und handelsübliche Speiseöl wie Oliven-, Sonnenblumen- oder Rapsöl möglich. Es ist günstig, meistens kaltgepresst und wenn du Öle aus biologischem Anbau nutzt, bist du auf der sicheren Seite. Natürlich geht auch das ganz normale Discounteröl. Für den therapeutischen und evtl. innerlichen Einsatz jedoch empfehle ich Bio-Öle (nativ).
Hast du schonmal ein Rotöl angesetzt oder hast du jetzt Lust bekommen, es mal auszuprobieren? Na, dann ran ans Werk, viel Freude mit deinem persönlichen DIY-Rotöl 😊🌹
Comments