Haarseife: Schnell, günstig, gut
- Deutsche Akademie für Naturheilkunde
- 2. Nov. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Apr.
Ich habe mittlerweile ein paar Haarseifen aus dem Handel ausprobiert, hatte aber immer nicht das Richtige gefunden, meistens waren meine Haare nach dem Waschen sehr speckig. Deshalb habe ich ein paar Versuche gestartet und meine eigene Haarseife entwickelt. Ganz nach meinen Bedürfnissen: Fettiges Haar.
Die Zutaten: Weniger ist mehr
Für meine Haarseife benötige ich nur wenige Zutaten:
Kernseife (30 g)
Wasser (250 ml, meistens nur 100 ml)
Ätherisches Öl nach Wahl (5 bis 10 Tropfen)
Lebensmittelfarbe nach Belieben (je nach Farbintensität)
Kräuter (1/2 bis 1 Handvoll) zum Beispiel Brennnesseln und Birkenblätter zur Haarstärkung
Olivenöl, Jojobaöl, Mandelöl, Kokosöl (1/2 bis 1 TL)
So geht`s: Schnell und einfach zur eigenen Haarseife
Die Kräuter setze ich entweder frisch (Handvoll) oder getrocknet (halbe Handvoll) in kochend heißem Wasser (250 ml) auf und lasse sie zehn bis fünfzehn Minuten lang ziehen. Dann siebe ich das Ganze ab und fülle eine halbe Tasse in einen kleinen Topf. Dort gebe ich die geriebene Kernseife* hinein und rühre es so lange durch, bis sich die Seife aufgelöst und eine cremige Konsistenz entstanden ist. Dann gebe ich je nach Geschmack ein ätherisches Öl* (Ich liebe es) hinzu und ein bisschen Lebensmittelfarbe*. Mit dem Pflege-Öl bin ich recht vorsichtig, da ich vermeiden möchte, dass meine schnell fettenden Haare zu stark fetten. Das Pflege-Öl solltest du dennoch hineingeben, um ein wenig Pflege ins Haar zu bekommen. Oder du machst ein Mal die Woche eine Haarölkur (Link folgt). Ich nutze gern Olivenöl, Jojobaöl* oder Kokosöl*. Mandelöl habe ich noch nicht ausprobiert. Die Produkte gibt es auch im örtlichen Handel.
Sollte die Seife noch recht fluffig sein, lasse sie einfach einen Moment stehen oder rühre sie beim nächsten Mal nicht ganz so doll.
Warum die Zutaten?
Ganz einfach: Die Seife wird natürlich zum Reinigen benötigt (Rosskastanie oder Efeu reinigt auch, wird aber als feste Seife eher nichts). Die Öle, die du nach deinem Geschmack nutzen kannst, bringen etwas Glanz und Pflege ins Haar, wenn es nicht zu viel ist, also vorsichtig bei der Dosierung. Die Kräuter übernehmen u.a. die Pflege, bringen Volumen und Kraft ins Haar und ebenso den Glanz. Farbe und Öle sind nur was für die Sinne, aber Rosmarin als ätherisches Öl kann auch die Durchblutung der Kopfhaut fördern.
Kleiner Tipp
Wenn du gern frische Kräuter in deiner Haarseife verwenden möchtest, also kein Teewasser, dann solltest du sie nach dem Sammeln entweder noch etwas trocknen lassen oder besser gleich auf getrocknete Kräuter zurückgreifen, da es sonst zu Schimmelbildung kommen kann. Du kannst deine Haare auch ohne die Kräuter waschen und diese als Rinse nach dem Waschen als leave in benutzen.
Die kleinen Seifenreste sammle ich und löse sie bei einer bestimmten Menge erneut auf, etwas ätherisches Öl rein und wieder ab in die Form.
Du solltest auf jeden Fall sehr viel der Seife ins nasse Haar verteilen, es muss richtig schäumen, sonst wird's pappig.
Kosten
Die Kosten halten sich wirklich im Rahmen, um nicht zu sagen, sie sind der Hammer. Für die Seife bezahle ich pro 100 Gramm 33 Cent.
Aber: Ich raspel nur 30 Gramm, wären also quasi 11 Cent pro Produktion**. Hinzu kommen Wasser 1/4 Cent und der Strom fürs Aufköcheln liegt bei unter 5 Cent. Das Pflegeöl, das ätherische Öl und die Farbe liegen zusammen bei etwa 50 bis 80 Cent (je nach Pflegeöl). Die Kräuter wachsen bei uns im Garten. Solltest du welche kaufen müssen, rechne dir das einfach runter auf deine Haarseife. 0,66-0,96 = dies sind die Kosten für zwei fluffig hergestellte Seifen. Wenn du sie etwas fester magst, bleiben die Kosten gleich, aber du bekommst nur ein Stück Seife heraus.
Zusammen kostet mich meine Haarseife (1 Stück) 0,33 bis 0,48 Euro. Im Grunde keinen halben Euro pro Seife. Im Handel habe ich bisher Haarseifen* zwischen 6 und 17 Euro gefunden.
Ich raspele immer 30 Gramm zurecht, damit schaffe ich locker zwei Stück Seife. Die reichen bei täglicher Nutzung eine Woche. Ich glaube, ich werde mir mal den Spaß gönnen, meine Kosten für herkömmliches Shampoo zu berechnen.

Zeitfaktor
Das Herstellen geht mit etwa zehn bis fünfzehn Minuten recht fix, das Aushärten dauert etwas länger. Wenn deine Seife nicht allzu dünn ist oder du die Form auf eine feste Unterlage stellst, kannst du sie auch für etwa eine Stunde in den Kühlschrank stellen. Da ich mit Kernseife statt Glycerin o.ä. arbeite, härtet die Seife etwas zügiger aus. Ideal also als last minute Geschenk.
Hast du schonmal eine Haarseife benutzt? Wie waren deine Erfahrungen?
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** Die übrigen 10 Gramm wandern in die nächste Seife und werden hier nicht mitgerechnet.
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